
Habs-Burgerstand [habːsˈbøːɐɡɐːstand] - Blog
vom 7. Mai bis 6. Juni 2015

17.6.2015, 09:00 Uhr
„Je voudrais que mon âme s’envolât vers le ciel par une toute petite ouverture de mon coeur“,
„Je voudrais que mon âme s’envolât vers le ciel par une toute petite ouverture de mon coeur“, sagt Klaus Pobitzer bei ihrem letzten Schönbrunn-Spaziergang – der Habs-Burgerstand ist geschlossen, die Ausstellung unter dem selben Titel bei Steinek eröffnet, die beiden aus dem Schloss längst wieder ausgezogen – plötzlich zu Julius Deutschbauer, als hätte er neuerlich vergessen, wie unbedarft dieser in fremdsprachlichen Belangen ist. „Ich wünschte, meine Seele könnte nach all den Anstrengungen mit dem Habs-Burgerstand durch eine ganz kleine Öffnung in meinem Herzen in den Himmel entgleiten“, meint Deutschbauer versonnen, ehe sich eine eben aus dem Irak zurückgekehrte jugendliche Dschihadistin auf ihn stürzt und ihm eine von ihr selbst zugespitzte Feile ins Herz stößt. Sie hätte sich die Feile erst wenige Stunden zuvor besorgt, wird sie später zu Protokoll geben.
Der Einstich ist so klein, dass weder Pobitzer noch er selbst ihn bemerken. Deutschbauer vermeint, einen Faustschlag einer Rüpelin abbekommen zu haben. Pobitzer hilft ihm, wieder auf die Beine zu kommen. Deutschbauer bedankt sich bei allen Passanten, die ihm zu Hilfe eilen wollten, und die beiden unterhalten sich über den Vorfall. Erst auf der Gloriette bricht Deutschbauer endgültig zusammen. „Aber was ist denn mit mir geschehen?“, wundert er seinen Freund an, bevor es mit ihm zu Ende geht.
„Und gerade wollte ich mit Julius einen Verein gründen“, seufzt Klaus Pobitzer und verlässt gesenkten Hauptes die Gloriette und Schönbrunn für immer.