46. Schon wieder eine danceWEB Party, die ich versäumt habe oder auch nicht:
Austrian Apparel & Derek Roberts live (Honigdachs, AT/US) /
DJ-support by Functionist & Beware /
ImPulsTanz soçial in Kooperation mit FM4
15. August | 22:00 | Kasino am Schwarzenbergplatz
Ich gehe auf die danceWEB Party. Jawohl! Wie im Falter 28/14 angekündigt, die einzige Veranstaltung von ImPulsTanz, die ich besuchen möchte, allerdings erst, nachdem ich diese Rezension auf meinen Blog gestellt haben werde. Dort angekommen, versuche ich mich verbindlich zu geben, immerhin ist das eine ImPulsTanz soçial-Veranstaltung, und begrüße alle mit „Fick ma?“. Immerhin hat jede und jeder meinen Blog gelesen, oder? – Nein? – Nein! Niemand? – Niemand! Ich begrüße Karl Regensburger mit einem herzlichen „Fick ma?“, aber auch er kennt mich nicht. „Julius!“ – „Deutschbauer!“ rufe ich ihm verzweifelt nach. „Ich bin’s!“ – „Julius? – Deutschbauer? – Nein, nie gehört.“ Weiter!
Ich begrüße auch Miss und Misses und Mister X-Beliebig mit „Fick ma?“ – „Wie bitte?“ Ich: „Nur ein deutscher Gruß.“ Wobei, in gutem Deutsch hieße das wohl: „Würden Sie mit mir ficken, wenn Sie wollten?“ Wobei, warum eigentlich nicht? Aber das habe ich wohl wieder einmal nur zu mir gesagt, und es hat wieder einmal niemand gehört. Und nun schon zum vielleicht 50. Mal: „Fick ma?“ – „Ficken wir mal, soll das wohl heißen“, korrigiert mich ein bundesdeutscher Pass, was sich so gar nicht wie der deutsche Gruß anhört. Darin sind wir Österreicher einfach besser. So wie beim Majestätsplural immer nur einer gemeint ist, sind beim Minitoritätssingular mindestens zwei dabei.
Ich gehe auf die Männertoilette. Gegenüber der Männertoilette befindet sich ein Kinderspielzimmer. Wie kommt das denn hier her?
Im Kinderspielzimmer gegenüber der Männertoilette im Kasino am Schwarzenbergplatz lesen Karl Regensburger, Michael Stolhofer, Rio Rutzinger und Ismael Ivo den Kindern abwechselnd aus 3096 Tage von Natascha Kampusch vor. „Man hatte das ganze Haus durchsucht, aber niemanden vorgefunden“, liest Regensburger. Wieder mal! „Niemand wird dich vermissen“, liest Stolhofer. „Sie sind alle froh, dass du weg bist“, ergänzt Rutzinger. „Er parkte etwas abseits. Links und rechts stiegen die verschneiten Hänge stark an. Weiter vorne war ein Sessellift zu sehen“, liest Ivo. Die Hand noch an der Hosentüre, stolpere ich aus der Männertoilette, und schon wieder liest Karl Regensburger im Kinderspielzimmer direkt gegenüber der Männertoilette im Kasino am Schwarzenbergplatz aus 3096 Tage von Natascha Kampusch. „Man kann niemanden zu ewigem Gehorsam und schon gar nicht zur Liebe zwingen.“
Ich gehe auf die Damentoilette. Gegenüber der Damentoilette befindet sich die Bar. Das verstehe ich! Dort treffe ich meine Frau. Auch sie erkennt mich nicht, beginnt aber mit mir zu flirten. Vielleicht nimmt sie mich ja mit, vorausgesetzt ich schaffe es, sie ausreichend betrunken zu machen. Da hat aber schon längst Magdalena Stolhofer, die für ImPulsTanz soçial verantwortlich zeichnet, zwei Soçial-Securities herbei gewunken. Diese entklammern mich blitzschnell von der Bar und tragen mich durch den Saal, so elegant und gewandt, als wäre ich ein Silbertablett, auf dem Champagner serviert wird. In dieser Haltung passieren sie die Saaltür, in der wie immer wahlwerbend Wolfgang Zinggl ausharrt. Er steht im Türstock einer jeden Party. Ein Türstockbewohner, an dem jede und jeder vorbei muss. Aber auch er kennt mich nicht. Und schon geht es die Stiege hinab und zum Tor hinaus. Dort lassen die beiden Soçial-Securities ihre behutsame, ja beinahe zärtliche Eleganz plötzlich fahren und mich rüde fallen.
I am going to the danceWEB Party. Right! As announced in Falter 28/14, the only event of ImPulsTanz I should like to attend, but only after I shall have uploaded this review onto my internet blog. Arrived at the party, I try to be engaging, after all, this is an ImPulsTanz soçial event, so I welcome everybopdy with a winning „wanna fuck?“. After all, each and every one has read my blog, right? – No? – No! – No one? – Not one! I welcome Karl Regensburger with a hearty „wanna fuck?“, but he also does not know me. „Julius!“ – „Deutschbauer!“ I desperately shout after him. „It‘s me!“ - „Julius? - Deutschbauer? - No, never heard of.“ Next!
I also welcome miss and misses and mister whoever with - „wanna fuck?“ – „I beg your pardon?“ I: „Only a German greeting“ In proper German I should probably have to say, „Would you fuck with me, if you cared to?“ And, why not? However, it would seem, that, once again, I have said this only to myself, and no one has even heard it. So, now, for the 50th time, probably: „wanna fuck?“ - „‘ficken wir mal‘, you ought to say“, I get corrected by a Federal German passport; this does not sound at all like the German salute. In this we Austrians are simply better. Just like with the plural of majesty, where always only one is meant, there are at least two in a singular of minitory.
I go to the men‘s room. Opposite the men‘s room there is a children‘s playroom. How did this come about?
In the children‘s room across the men‘s room in the Kasino am Schwarzenbergplatz Karl Regensburger, Michael Stolhofer, Rio Rutzinger and Ismael Ivo alternately read from 3096 days by Natascha Kampusch. „They had searched the whole house, but found nothing“, Regensburger reads. Again! „No one will miss you“, reads Stolhofer. „They are all glad you are gone“ adds Rutzinger. „He parked a little off. To the left and right the snowy hillsides rose sharply. Further ahead there was a chairlift“, reads Ivo. Hand still on the trouser flies, I stumble out of the men‘s room, and again Karl Regensburger reads in the children‘s room directly opposite the men‘s room at Kasino am Schwarzenbergplatz 3096 days by Natascha Kampusch. „You cannot force someone to eternal obedience and certainly not to love.“
I go to the ladies‘ room. Opposite the ladies‘ room is the bar. This I understand! There I meet my wife. She also does not recognize me, either, but starts flirting at me. Maybe she will take me along, later, provided I manage to make her sufficiently drunk. However, Magdalena Stolhofer, who is responsible for ImPulsTanz soçial, has already beckoned two soçial securities. They unclamp me from the bar as quickly as a wink and carry me across the hall with such elegance and agility, as if I were a silver platter, on which champagne is served. In this poise they pass through the hall door, where Wolfgang Zinggl perseveres, forever election campaigning . He stands in the door frame of every party. A doorframe inhabitant, where each and everyone has to pass by. But he does not know me, either. Down the stairs we go and out of the gate beyond. There, the two soçial securities suddenly conclude their gentle, almost tender elegance and rudely drop me to the ground.
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